Während der energetischen Sanierung der Telli B und C in bewohntem Zustand hat ein Filmteam regelmässig die Bauarbeiten und den Alltag in der Überbauung begleitet. Die Aufnahmen wurden anschliessend zu einem halbstündigen Film zusammengeschnitten, der diese «verrückte» Zeit dokumentiert.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Schauen und möchten uns nochmals ganz herzlich für Ihre Unterstützung während der Bauzeit bedanken.
Regie: Monique Rijks, Kamera: Pascal Reinmann, Schnitt: Justin Stoneham
Übrigens: Am 31. August 2024 zeigen wir den Film am Tellifest (Details folgen). Wir würden uns sehr freuen, Sie dort willkommen zu heissen.
Telling Stories
Tauchen Sie ein in die bunten Geschichten der Telli-Siedlung: Ein riesiger Park voller Bäume und Wiesen, die Aare nebenan, Sportangebote, Kindergarten und Einkaufszentrum vor der Haustüre. Das Telli-Quartier ist ein einzigartiger Wohnort in Aarau.
Geschichten aus der Telli
Wohnen mit Kind und Kegel
Das Wohnen in der Telli bietet weit mehr als schöne, helle Räume. Darum finden viele Mieter:innen ...
Mehr erfahrenWohnen mit Service
«Die Menschen in der Telli wissen: Wir sind da und wir kümmern uns» Für uns Hauswarte hat die T...
Mehr erfahrenWohnen mit Aussichten
Frühmorgens vom Bett aus im Osten den Sonnenaufgang beobachten, am Abend beim Apéro auf dem Balkon...
Mehr erfahrenRückblick Sanierung
Ein alter Neuzuzüger
Peter Grogg ist einer der vielen Neuzuzüger*innen in der Telli. Doch für den eingeborenen Aarauer sind die ‘Staumauern’ nichts Neues, er hat bereits vor 20 Jahren hier gewohnt, bevor es ihn für lange Zeit ins Ausland zog. Im Gespräch haben wir erfahren, weshalb er mit seiner Familie zurückgekehrt ist und wie sich die Telli über die Jahre verändert hat.
Peter Grogg ist im Frühling 2022 zusammen mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern an die Delfterstrasse gezogen. Er ist also einer der vielen Menschen, die erst seit kurzem in der Telli leben. Doch etwas unterscheidet ihn von den anderen: Er hat vor zwanzig Jahren schon einmal in der Telli gewohnt, bevor er mit seiner Frau Diana im Jahr 2005 ausgewandert ist. Die letzten Jahre hat er zusammen mit ihr und den gemeinsamen Kindern in den Philippinen gelebt und gearbeitet. Doch dann hat die Corona-Pandemie auch ihren Alltag auf den Kopf gestellt, mit ein Grund für die Rückkehr in die Schweiz. Die jüngste Tochter wurde diesen Sommer in der Telli eingeschult, während sich die beiden älteren Brüder in den Online-Unterricht ihrer High School in den Philippinen aus ihren Zimmern einschalten können.
«Für Kinder ist es hier mit dem riesigen Park vor der Haustüre toll», meint Peter Grogg bei unserem Besuch. Er erinnert sich daran, wie er mit seinem ältesten Sohn als er zwei Jahre alt war – heute ist er 19 – draussen auf den kleinen Hügeln im Park zum ersten Mal Schlitten gefahren ist. «Heute ist der ältere vor allem auf dem Fussballplatz im Park anzutreffen. Der jüngere Sohn geht gerne im Wald an der Aare spazieren». Früher wie heute ist der Tellipark für die Kinder ein Highlight. Die Eltern geniessen nun insbesondere den sanierten und vergrösserten Balkon vor dem Wohnzimmer. «Hier können wir jetzt problemlos zu sechst draussen sitzen», meint Peter Grogg. «In der Schweiz wollen ja alle bei jedem Wetter immer draussen sitzen können, deshalb schätze ich den grossen und überdachten Balkon sehr», ergänzt er fröhlich.
Peter Grogg hat schon in vielen Teilen der Welt gelebt: In den USA, in Europa und in Südostasien. Aber trotzdem zieht es ihn wieder zurück in die Telli: «Ich muss sagen, die Telli ist die Telli und es hat sich nicht viel geändert», sagt er lachend. Dies ganz im positiven Sinne. Früher wie heute könne in der Telli jede Person entscheiden, wie viel Privatsphäre oder Gesellschaft sie haben möchte. In den ‘Staumauern’ kann man sich wunderbar in die helle Wohnung zurückziehen. Wer auf Nachbar*innen treffen möchte, geht einfach vor die Haustüre oder in die Waschküche runter. Dort sei immer jemand für einen Schwatz.
Schöner Wohnen nach der Sanierung
Für das Ehepaar Walz ist die Telli der Ort, an dem Sie alt werden möchten. Umso mehr seit ihre Wohnung saniert ist. Bei einem Treffen auf ihrem neuen Balkon haben uns Hildi und ihr Mann verraten, was ihnen an der frisch sanierten Wohnung besonders gefällt, wann während der Bauarbeiten besondere Flexibilität gefragt war und worüber sich ihre Hündin Fauna besonders freuen wird.
Hildi Walz wohnt zusammen mit ihrem Mann und der Hundedame Fauna seit sieben Jahren in der Telli. Als das Ehepaar im Frühling 2015 in ihre Wohnung an der Delfterstrasse zog, wussten sie noch nichts von der bevorstehenden Sanierung. «Als wir das erste Mal davon hörten, sind wir natürlich schon ein bisschen erschrocken», erzählt Hildi Walz. «Wegen der Bauerei aus der Telli wegzuziehen, war aber für mich und meinen Mann zu keinem Zeitpunkt ein Thema. So etwas, wie wir es hier haben, gibt es sonst nirgendwo.» Das merkte das Ehepaar sogar während den happigsten Bauarbeiten: «Als die Arbeiten im Treppenhaus für die Erdbebensicherung durchgeführt wurden, herrschte ein unglaublicher Lärm, und wir wollten ein paar Nächte in ein Hotel ziehen, um diesem zu entfliehen», erzählt Hildi Walz. Aber kaum waren sie im Hotelzimmer, packten sie auch schon wieder ihre Sachen: «Lieber ein paar lärmige Tage im eigenen Reich aushalten, als irgendwo in einem kargen Hotelzimmer zu sitzen», stellten Hildi Walz und ihr Mann fest.
Zuhause ist es am schönsten
Natürlich gab es während der Bauzeit Momente, die anstrengend waren und viel Flexibilität erforderten. Während den zweieinhalb Wochen, in denen die Sanierungsarbeiten in der Wohnung stattgefunden haben, packten Hildi Walz und ihr Mann das Nötigste zusammen und zogen in eine der Ersatzwohnungen. Ganz so glücklich waren sie aber in dieser Zeit nicht: «Zwar war alles gut organisiert und eingerichtet, aber es war einfach nicht unser Zuhause.» Als der Tag kam, an dem die beiden in ihre Wohnung zurück durften, war die Freude deshalb gross: «Wir standen in der Türe, und unsere erste Reaktion war: wow!» Das Highlight sei definitiv die Fensterfront im Wohnzimmer und der Balkon, der um ganze 90 cm breiter wurde, schwärmen Hildi Walz und ihr Mann. «Heller und luftiger ist die Wohnung, und auf dem Balkon hat es jetzt sogar genügend Platz für eine kleine Aussenküche, die wir in diesem wunderschönen Sommer eifrig nutzten.» Der Balkon ist für die beiden eine Erholungsoase und, seit das Baugerüst komplett abgebaut ist, geniessen Sie die freie Sicht auf den Tellipark in vollen Zügen.
Trotz der Freude an der Wohnung ist das Ehepaar Walz langsam aber sicher froh, wenn die Baustelle bald Geschichte ist und es in der Telli wieder ein bisschen ruhiger und ordentlicher wird. Auch für die Hündin Fauna wird es sicherlich ein freudvoller Moment sein, wenn sie wieder alle gewohnten Wege auf den Spaziergängen quer durch den Park nehmen kann.
«Ich möchte hier nicht mehr weg»
«Ich lebe schon seit 40 Jahren in der Telli und wir sind eine echte Gemeinschaft mit vielen langjährigen Mietparteien. Wenn jemand neu einzieht gibt es einen Begrüssungsapéro und manchmal laden wir einander zum Essen ein. Dann heisst es: Heute gibt es Spaghetti, wer will, kann kommen. Seit etwa 6 Jahren organisieren wir einen regelmässigen Wähentag. Ich mache dann die Wähe und manchmal essen bis zu 10 Leute mit. Wenn ich Zopf backe, dann mache ich immer gleich drei bis vier Stück und verteile sie unter den Nachbarn oben, unten und vis-à-vis. Eine Baustelle ist meiner Meinung nach auch ein Erlebnis. Für mich war die Sanierung 2004 ein Abenteuer. Und irgendwann ist es wieder vorbei. Ich bleibe auf jeden Fall in meiner Wohnung, denn so etwas wie die Telli ist einmalig. Es leben so viele Leute hier und dennoch haben wir viel Grün und diese fantastische Weite um uns herum. Aber das Beste ist ja eigentlich der Ausblick: Wir erleben hier in der Telli die allerschönsten Sonnenuntergänge.»
Käthi Märki, langjährige Telli-Mieterin
«Ich habe die Wohnung umgestellt und auch die Pflanzen sind wieder zuhause»
Seit Ostern ziehen im Gebäude B täglich Tellianer*innen für rund zwei bis drei Wochen aus ihren Wohnungen aus. Das Herzstück der energetischen Sanierung hat begonnen – nun werden die Wohnungen saniert. Fenster und Heizung werden ersetzt, eine neue Lüftung installiert, ein grösserer Balkon montiert und die Wohnung bekommt einen frischen Anstrich.
Ruth Bürgin war die zweite Tellianerin, die temporär aus der Telli auszog und seit Ende April in ihrer neuen, sanierten Wohnung zurück ist. «In der Zeit vor der Wohnungssanierung fühlte es sich an, als würde ich komplett ausziehen. Meine ganze Wohnung war in Kisten verpackt», sagt Ruth Bürgin, die am Ostersamstag ihre Wohnung in der Telli verliess. In den Wochen vorher war sie im regen Kontakt mit Helmut Rüegger von der Firma Lagerhäuser Aarau. «Ich habe früh die Kisten bestellt und als ich erfuhr, dass bei mir auch noch die Teppiche rauskommen und dadurch die Kleiderschränke geleert werden müssen, konnte ich noch hohe Kleiderkisten nachbestellen», so Ruth Bürgin. Die Koordination mit den Lagerhäuser Aarau sei gut gelaufen und sie sei sehr zufrieden gewesen.
Am Ostersamstag trafen vier Männer der Lagerhäuser Aarau in der Wohnung von Ruth Bürgin ein, um die Abnahme durchzuführen. «Die Wohnung von Frau Bürgin war super vorbereitet, so können wir uns das nur wünschen», meint Helmut Rüegger. Die Lagerhäuser Aarau nehmen zurzeit Wohnung um Wohnung ab, zusammen mit den Mieter*innen. «Wenn Unterstützung beim Verpacken und auch wieder beim Auspacken gebraucht wird, sind wir gerne da und froh, wenn sich die Mieter*innen früh genug bei uns melden», so Helmut Rüegger.
Zurück in der sanierten Wohnung gab es für Ruth Bürgin eine erneute Schlüsselübergabe mit der Lagerhäuser Aarau. «Wir gingen gemeinsam durch die Wohnung und schauten uns alles an. Man half mir, ein Gestell zu verschieben, das ich nicht mehr an die Wand stellen konnte», erzählt Ruth Bürgin. Das erneute Einrichten der Wohnung war eine Herausforderung, da einige Möbel aufgrund der neuen Radiatoren oder dem Sockel nicht mehr an den ursprünglichen Platz zurückkonnten. «Jetzt habe ich aber die Wohnung umgestellt und auch die Pflanzen sind wieder zuhause, denen gehts gut», sagt sie.
Nun erfolgt noch der Schlussanstrich auf dem neuen grösseren Balkon – danach kann es sich Ruth Bürgin auch draussen wieder gemütlich machen.
«Ich war sehr gerne für unsere Mieter*innen da»
Patrizia Küpfer von Wincasa schlägt beruflich neue Wege ein. Über vier Jahre lang hat sie als Bewirtschafterin die Mieter*innen von Telli B und C betreut – und das Quartier dabei so richtig ins Herz geschlossen.
«Die Telli ist einzigartig. Wo sonst findet man fast alles für den Alltag vor Ort und spaziert dabei durch eine gepflegte Parkanlage – ob zum Einkaufen, zum Arzt oder zur Schule? Ich war vier Jahre lang Bewirtschafterin von Telli B und C, hatte aber schon vorher einen Bezug zum Quartier: Ich bin in der Gegend aufgewachsen, wir kamen oft hierher zum «Posten». Als damals in der Telli der erste H&M von Aarau eröffnet wurde, fuhren wir natürlich sofort hin! Nun werden Telli B und C saniert und ich war mir von Anfang an bewusst, dass dies für die Mieterschaft eine Herausforderung sein würde. Darum war ich gerne regelmässig im Tellicafé vor Ort. Im persönlichen Gespräch konnten wir für die meisten Probleme gemeinsam eine Lösung finden und ich bekam ein Gespür für die Sorgen und Alltagsschwierigkeiten im Zusammenhang mit der Sanierung. Es hat mich auch jedes Mal gefreut, wenn ich den Mieter*innen ganz konkret behilflich sein konnte.
Der Abschied von «meiner» Telli fällt mir nicht leicht, aber nach rund 13 Jahren bei der Wincasa freue ich mich auf eine neue berufliche Herausforderung. Ich bedanke mich bei allen, die meine Telli-Zeit spannend gemacht und mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Wer weiss, vielleicht werde ich ja eines Tages ans Telli-Einweihungsfest eingeladen. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.»
Patrizia Küpfer, Bewirtschafterin Wincasa (bis September 2020)
«Die Tiere aus dem Telli-Zoo freuen sich über Besuch»
Im Rahmen des ersten Informations-Anlasses zum Mitwirkungsprozess rund um die Gestaltung der Telli-Aussenräume wurde das Zoowärter-Paar Johanna und Heinrich Zimmermann offiziell verabschiedet. Alle Tiere aus dem Telli-Zoo haben ein neues Zuhause gefunden und dürfen auf dem Hof der Zimmermanns in Veltheim besucht werden.
An einem sonnigen Herbsttag, auf dem kleinen Vorplatz vor dem alten Zoogebäude, warten rund 20 Telli-Bewohner*innen gespannt auf den ersten Anlass zur Mitbestimmung der Umgebungsgestaltung. Die Itoba hat die gesamte Mieterschaft dazu eingeladen, neue Ideen für die künftige Nutzung der Telli-Aussenräume zu diskutieren. Gekommen sind auch Johanna und Heinrich Zimmermann: Das Zoowärter-Paar wird heute in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Mehr als 20 Jahre im Telli-Zoo
Seit 1997 war das Ehepaar verantwortlich für den Kleintierzoo in der Telli, der diesen Sommer geschlossen werden musste. Aus 328 Bewerbungen wurde Heinrich Zimmermann vor 23 Jahren ausgewählt, «den schönsten Job der Winterthurer Versicherungen» zu übernehmen. Unzählige Stunden hat das Zoowärter-Paar seitdem in der Telli verbracht und sich ums Tierwohl gekümmert. Johanna Zimmermann blättert im liebevoll beschrifteten Fotobuch, dass sie extra für die Tellianer*innen erstellt hat. «Damit alle sehen können, dass es den Tieren gut geht.»
Zoo-Schliessung im Frühling 2020
Mitte März dieses Jahres musste der Kleintierzoo wegen Corona geschlossen werden. Neben der Pandemie waren auch die Sanierung der Tiefgarage und der unvermeidliche Baustellen-Lärm ausschlaggebend dafür, dass die Tiere schon im Juni, anstatt wie ursprünglich geplant Ende Jahr 2020, umziehen mussten. Fast alle Tiere des Kleintierzoos sind nun auf dem Hof der Familie Zimmermann in Veltheim untergebracht. Nur für die Wellen- und Nymphensittiche musste ein neuer Platz gesucht werden.