In der Telli sind Haustiere willkommen. Wer aber lieber Tiere in der freien Natur beobachtet, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Denn in der Telli sagen sich nicht nur Fuchs und Hase gute Nacht. Das Gebiet in und um die Aarauer Wohnsiedlung ist Lebensraum für eine bemerkenswerte Artenvielfalt. Begünstigend für die Tierwelt wirken sich das grosse Waldgebiet und die nahe gelegenen Gewässer aus. Wer also in der Telli wohnt, kann diese naturnahen Vorzüge aus nächster Nähe erleben.
Am Sengelbach beispielsweise ist schon seit Jahren der geschützte Biber als Nachbar «eingemietet». Er vergrössert seinen Bau immer wieder oder ist mit der Neuanlegung beschäftigt, wenn sein Staudamm wegen der Hochwassergefahr in regelmässigen Abständen entfernt werden muss. Das flotte Treiben der Familie Biber kann in der Dämmerung sowie vermehrt tagsüber beobachtet werden.
Auch Rehe, Füchse, Wildschweine, Dachse und Igel zählen zu den Zaungästen, die zwischen Hecken und hohem Gras erhascht werden können, so erzählt Peter Jean-Richard, Vorstandsmitglied des Aarauer Bachvereins. Er ist im Telli-Quartier aufgewachsen und beobachtet die Entwicklungen der lokalen Fauna und Flora über viele Jahre auch als Anwohner in nächster Nachbarschaft. Selbst die Zwergfledermaus schwirrt im Telli-Park zwischen den Wohnzeilen umher.
Die Vogelschar in der Telli ist mit Amsel, Drossel, Fink und Star präsent. Aber auch der scheue Pirol leuchtet mit seinem gelben Federkleid von den Baumkronen an den dichten Randflächen des Telliwäldlis. Wer seinen Pfiff kennt, ein geflötetes «Didlioh», kann in einen amüsanten Dialog mit dem amselgrossen Singvogel treten. Die Pirol-Weibchen sind in der Färbung gelblichgrün resp. hellgrau. Hin und wieder ist der Ruf des Waldkauzes im Telli-Areal zu hören. Am ehesten im Herbst und Winter, denn dann ist Balzzeit und Partnerwahl. Der Eisvogel ist als gewiefter Fischer an der Aare anzutreffen. Tief über dem Wasser fliegend, taucht er für eine Beute sekundenschnell sein blau-oranges Kleid ins feuchte Nass. Dort finden sich übrigens nebst heimischen Flusskrebsen auch welche aus Übersee.
Am Weiher können verschiedenste Insekten, Libellen und Amphibien gesichtet werden. Molche bewegen sich hier durch das flache Wasser sowie Frösche und früher auch Gelbbauchunken. Zahlreiche Entenarten sind nicht nur am Wasser anzutreffen, sie brüten oft und gerne auf den lokalen Dachgärten.
Mit der energetischen Sanierung mussten viele Bäume gefällt werden. Die geplante Park-Erneuerung sieht die Aufforstung mit neuen einheimischen Hochstämmern vor. Dies soll den Charakter des Parks stärken. Die Telli-Bewohner*innen erblicken künftig noch mehr Ahorn, Pappeln, Linden, Eichen und Ziehkirschen vor ihren Fenstern.